LIVING NATURAL


Sonntag

Darf ich mal über Gewicht schreiben? Darf man das überhaupt? Oder nur, wenn man sagt, dass dünn sein doof ist?
Als ich im Ausland war, nahm ich zu. Jeden Nachmittag wurde mir Süsses angeboten, so viel Schokolade! Wer kann da schon widerstehen? Nach vier Monaten, etwas engen Hosen aber vor allem Unwohlsein in meiner eigenen Haut, beschloss ich, gemeinsam mit meiner Kollegin, das Unbequeme abzutrainieren. Jeden Abend gingen wir um 19.00 Uhr in das kleine Fitnessstudio im Internat, einmal Strampeln, einmal Rennen, ein wenig Muskeln trainieren, dehnen. Das Gewicht blieb, aber das Unwohlsein verschwand. Ich fühlte mich wacher, wohler, stärker, lebendiger. Ich hatte ganz einfach mehr Energie. Dass die Hosen immer noch etwas eng sassen, spielte unter diesen Umständen keine Rolle.
Ich kam wieder nach Hause, begann im Service zu arbeiten, hatte keine Zeit mehr für regelmässigen Sport. Wenn ich frei habe, dann gehe ich auf eine kleine Fahrradtour oder ins Schwimmbad. Ich stand nie mehr auf der Waage, aber ich merkte, wie ich abnahm, wie mir die tägliche Bewegung gut tat. Nach zwei Monaten kaufte ich neue Hosen, und merkte erst beim Anprobieren, dass mir die gewohnte Nummer zu gross ist.
Gestern stand ich nach dem Schwimmen auf die Waage: Idealgewicht. Ein persönlicher Erfolg!

Darf ich das jetzt veröffentlichen? Ist das okay? Oder muss ich euch noch Tipps geben?

Leute, sich in seiner Haut wohl zu fühlen ist das einzige Kriterium, das der Zahl auf der Waage einen Wert verleihen darf. Bewegung, und damit meine ich nicht keuchendes Sich-Abrakern, sondern Sport, den man leisten kann und Spass macht, macht physisch müde, psychisch zufrieden und erhöht das wichtige Körpergefühl. Bewusste Ernährung macht physisch wohl, psychisch wach und erhöht genau so das Körpergefühl. Mein Idealgewicht ist ein wunderschöner Nebeneffekt davon.

1 Kommentar:

  1. So wie du es tust darf man darüber schreiben.
    Danke für diesen schönen Beitrag.

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