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Freitag

"Ich folge nicht dem feministischen Credo, dass Frauen alles genau so wie die Männer machen sollten, also keine Kinder kriegen und sich nur auf ihre Karriere konzentrieren. Ich bin eher eine Verfechterin der Mitte-Position: Frauen sollten alles tun können, aber nicht müssen."
Jennifer Miksch (via)

Liebe Jennifer
Frauen dürfen keine Kinder kriegen und nur Karriere machen? Das soll Feminismus sein? Von Frau zu Frau: wollen wir das? Nein. Ich habe es auch noch nie von einer Feministin gehört.
Feminismus will nicht, dass Frauen gleich sind wie Männer. Feminismus will, dass Frauen gleichwertig sind wie Männer. Ein Mann darf so männlich sein, wie er es will und eine Frau darf so weiblich sein, wie es ihr beliebt. Das soll nie der Grund sein für eine Beurteilung. Es muss einer Frau völlig frei stehen, welche berufliche Laufbahn sie einschlägt und ob und wie sie ihre Kinder bekommt und aufzieht. Eine Frau soll - und das ist der Bruch zu alten Werten - vollzeitlich erwerbstätig sein dürfen. Genau so soll sie vollzeitlich Hausfrau sein dürfen. Ein Mann soll - und das ist der oft totgeschwiegene aber geforderte Bruch zu alten Werten - vollzeitlich Hausmann sein dürfen. Feminismus ist also nicht die Vermännlichung der Frau oder die Verweiblichung des Mannes, sondern die kompromisslose Gleichstellung der beiden Geschlechter in absoluter Toleranz ihrer jeweiligen Eigenschaften.
Und von wegen Frauen seien nicht tough genug für bestimmte Branchen: die Branchen sind nicht soft genug für Frauen. Ob es biologische Anlage ist oder Sozialisierung, oft agieren Frauen weicher und mehr sozial bezogen als Männer. Das wird in vielen Teppich-Etagen als negativ gewertet. Es wird an der Zeit, dass die Herren Manager einsehen, wie viele Vorteile ein weiblicher Führungsstil hat. Auch wenn sie ihre Schwänze einziehen müssen.

1 Kommentar:

  1. Ja, es ist ein gesellschaftliches Problem. Das weder auf die Frauen noch auf die Männer (selbst die in den Chefetagen) abzuwälzen ist. Solange wir man nach wie vor komplett losgelöst vom Thema einfach "mehr Frauen" fordert wird sich wenig ändern. Erst wenn die individuellen Eigenschaften jeder Person als wertvoll erachtet werden und ihnen nicht das Label "soft=weiblich" "faktenbasiert=männlich" aufgedrückt wird, kann sich etwas ändern.
    Aber das ist so eine grundsätzliche Frage, dass man sich fragt wie man das tatsächlich ändern kann.

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